• 25 MAI 16

    Für viele Erkrankungen und gesundheitliche Einschränkungen werden Kuren angeboten. Fälschlicherweise werden diese medizinischen Maßnahmen aber häufig als eine Art „von der Krankenkasse bezahlter Urlaub“ verstanden. Was sind die wichtigsten Kennzeichen einer medizinisch sinnvollen Kur?

    Was versteht man überhaupt unter einer Kur?

    Bei einer Kur handelt es sich um eine medizinische Vorbeugungs- oder Nachsorge-Behandlung (Prävention oder Rehabilitation) unter ärztlicher Leitung. Dabei werden die Patienten durch aktive Mitarbeit einbezogen. Der Begriff Kur umfasst viele unterschiedliche Vorsorge-, Krankheits- und Rehabilitationsbehandlungen, bei denen die Aktivierung des „inneren Arztes“ mithilfe der spezifischen Kurmittel, physikalischer Behandlung und Bewegungstherapie eine wichtige Rolle spielt.

    Wer trägt die Kosten einer Kur?

    Wenn eine Kur von den Ärzten als medizinisch notwendig eingestuft wurde, werden die Kosten von den Krankenkassen oder Rentenversicherungen getragen. Nach der Empfehlung durch einen Arzt sollten sich gesetzlich Krankenversicherte an ihre zuständige Krankenkasse wenden. Vor der Bewilligung einer Kur durch die Krankenkasse muss eine neutrale ärztliche Institution (Medizinischer Dienst, Amtsarzt  oder andere) die medizinische Notwendigkeit der Maßnahme bestätigen. Bei Privatversicherten ist in jedem Fall eine Rücksprache mit der jeweiligen privaten Krankenversicherung erforderlich.

    Wie lange dauert eine Kur?

    Während früher häufig bis zu 6 Wochen Kur als sinnvoll erachtet wurden, werden heute in der Regel 3-wöchige Kuren für die Patienten vorgeschlagen.

    Kurmittel und Anwendungen

    Unter Kurmittel versteht man alle Maßnahmen, die durch den betreuenden Kurarzt zur Verbesserung oder Erhaltung des Gesundheitszustandes des Patienten verordnet wurden. Die Palette reicht von der Moorpackung bis zur Krankengymnastik. Aber auch Diät-Maßnahmen können dazu gehören. Die Maßnahmen sind vorrangig vom Gesundheitszustand des Patienten abhängig. Die vorgesehenen Bewegungsübungen sind alle auch für eher « unsportliche » Patienten geeignet.

    Was ist bei der Wahl des Kurorts zu beachten?

    Die letzte Entscheidung über den genehmigten Kurort tragen die Kostenträger. In den Kurorten werden heute alle gängigen Leistungen erbracht, es gibt jedoch in der Regel noch einige spezielle Anwendungen, die sich aus der Lage des Kurortes ergeben. Die Unterscheidung der Kurorte liegt primär in den unterschiedlichen Klimareizen und Spezialisierungen auf besonders häufige Krankheitsbilder, die behandelt werden.

    Ärztliche Betreuung am Kurort

    Der Badearzt oder Kurarzt vor Ort wird Sie betreuen. Er besitzt in der Regel eine Zusatzqualifikation, die er durch verschiedene Kurse zur Vermittlung der theoretischen und praktischen Kenntnisse der Balneologie und Klimatologie erlangt hat.  Er ist vor allem mit den genauen Wirkungsweisen der ortsspezifischen Kurmittel vertraut.  Ein individueller Kurplan mit den Kurmittelanwendungen wird von ihm für Sie erstellt.

     

    Kuren dienen der Vorbeugung und Nachsorge der Patienten. Vor einer Kur wird der jeweilige Kostenträger eine Kostenzusage geben. Ihr Arzt kann Ihnen Empfehlungen geben, ob Ihre Gesundheit durch eine Kur sinnvoll gefördert werden kann.