• 25 MAI 16

    Auch Männer haben Brustdrüsen, die allerdings im Unterschied zu denen der Frau sehr klein sind. Sind sie vergrößert, spricht der Arzt von einer Gynäkomastie. Meist hat das keine krankhafte Ursache, trotzdem kann es für Männer ein erhebliches kosmetisches Problem darstellen. In diesem Fall kann man das vergrößerte Gewebe durch eine Operation entfernen.

    Ungleichgewicht der Hormone

    • Oft bildet sich bei Männern im Alter eine leicht vergrößerte Brust. Der Grund: Die männlichen Geschlechtshormone nehmen ab. Weil sich jedoch auch beim Mann weibliche Geschlechtshormone bilden, wirken diese dann stärker.
    • Eine Gynäkomastie kann auch entstehen, wenn sich durch die allgemeine Gewichtszunahme im Alter mehr Fett im Gewebe einlagert.
    • Auch bei neugeborenen und pubertierenden Jungen vergrößert sich manchmal die Brust, weil die Hormone noch nicht oder vorübergehend nicht mehr im Gleichgewicht sind. Diese Gynäkomastie bildet sich nach einer gewissen Zeit meistens von selbst zurück.
    • Eine vergrößerte Brust kann aber auch auf Krankheiten hinweisen, bei der die Geschlechtshormone aus dem Gleichgewicht geraten. Dann bilden sich zu viele weibliche und/oder zu wenig männliche Hormone.
    • Auch manche Medikamente können als Nebenwirkung eine vergrößerte Brust zur Folge haben.
    • An einer vergrößerten Brust sind – in sehr seltenen Fällen – auch Geschwülste der Brustdrüse schuld, die unter Umständen bösartig sein können.

    Eingehende Untersuchung

    • Der Arzt stellt fest, warum sich die Brust vergrößert hat. Dafür befragt er den Patienten ausführlich. Er untersucht Brust und Hoden. Er nimmt Blut ab, um die Konzentration der Geschlechtshormone und die Leberwerte zu bestimmen. Hat sich die Brust schnell entwickelt oder schmerzt sie, wird er zusätzlich eine Mammografie (= Röntgenuntersuchung der Brust) und eine Ultraschall-Untersuchung von Bauch und Hoden durchführen sowie ein Röntgenbild der Lunge aufnehmen, um eine eventuell bösartige Geschwulst auszuschließen. Im Rahmen der Untersuchungen wird auch manchmal eine Computertomographie durchgeführt.

    Behandlungsmöglichkeiten

    • Sofern der Arzt eine Ursache der vergrößerten Brust findet, wird er diese behandeln. Das bedeutet beispielsweise, bestimmte Medikamente abzusetzen oder männliche Geschlechtshormone zu verordnen. Ist die Ursache ein Tumor, wird ein Arzt aus der Fachrichtung Onkologe die Behandlung fortsetzen.
    • Eine Gynäkomastie, bei der der Arzt keine genaue Ursache feststellen kann, wird nur behandelt, wenn sie den Patienten erheblich stört oder psychische Probleme hervorruft. Dann entfernt man die Brustdrüse mit einer Operation. Die Brustdrüse wird in Vollnarkose entfernt. Es ist dafür ein kleiner Schnitt am Rand des Warzenhofs notwendig, der später kaum sichtbar ist. Meist wird zusätzlich überschüssiges Fett abgesaugt.

    Eine vergrößerte Brust wird meist durch ein Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Geschlechtshormonen hervorgerufen. In der Regel liegt ihr keine ernsthafte Erkrankung zugrunde. Sollte die Vergrößerung der Brust sich schnell entwickelt haben, ist eine Abklärung durch den Arzt unbedingt erforderlich.