• 25 MAI 16

    Seit über 40 Jahren steht die Pille als sicheres Verhütungsmittel für viele Frauen und Paare zur Verfügung. Jedoch sind einige Hinweise zu beachten.

    Welche Pille für welche Frau?

    Immer wieder berichten Ärzte, dass sie von Frauen angesprochen werden, die doch bitte die gleiche Pille haben wollen, wie ihre Freundin. „Die wird so gut vertragen…“  Aber längst nicht jede Pille ist für jede Frau gleichermaßen geeignet. Denn die Zusammensetzung der einzelnen Präparate unterscheidet sich häufig deutlich. Daher wird der Gynäkologe stets das Medikament auswählen, dass den individuellen Anforderungen der Frau am ehesten gerecht wird.

     

    Pille vergessen – mal schnell die Alternative von der Freundin?

    Es kann ja mal vorkommen, dass die Pille vergessen wurde oder der Blister mit den Pillen nicht aufzufinden ist. Viele Frauen fragen dann bei der Freundin nach, ob diese wohl noch eine nicht angebrochene Packung hat. Vorsicht jedoch, wenn es sich nicht um genau das gleiche Präparat handelt. Die Zusammensetzung kann so anders sein, dass eine tatsächliche Verhütung gefährdet ist. Besser ist der Weg in die Apotheke (ggfls. auch in die Notdienst-Apotheke).

     

    Kombinationspräparate

    Diese Pille enthält eine Kombination aus Gestagen und Oestrogen. Sie muss im Normalfall 21 Tage genommen werden. Die monatliche Blutung wird nicht unterdrückt.

    Die Pille muss regelmäßig an den 21 Tagen genommen werden. Ein Problem kann auch auftreten, wenn es zu Erbrechen oder anderen Magen-Darm-Problemen kam. Möglicherweise ist dann der Wirkstoff nicht vollständig im Körper aufgenommen und die Verhütung daher nicht sicher.

    Diese Präparate sind nicht für Patientinnen über 35 Jahre geeignet. Auch wenn ein erhöhtes Thromboserisiko besteht und bei Raucherinnen sollte diese Methode wegen möglicher Nebenwirkungen nicht eingesetzt werden.  Wer also nach langer Rauch-Pause wieder mit dem Rauchen beginnt, sollte unbedingt daran denken, mit dem Gynäkologen über eine Veränderung der Verhütungsmethode zu sprechen.

     

    Reine Gestagen-Präparate

    Diese Pillen sind auch für Frauen geeignet, die Rauchen oder aber noch stillen.

    Die Pille muss ebenfalls täglich genommen werden. Auch hier besteht ein Risiko bei Magen-Darm-Erkrankungen, dass die Pille nicht richtig wirkt. Bei dieser Verhütungsmethode kann es zu unregelmäßigen Zyklen kommen.

     

    Mini-Pille

    Auch hier wird auf Östrogene in der Pille verzichtet. Bei der sogenannten Mini-Pille ist eine sehr hohe Einnahmetreue erforderlich. Jeden Tag zum gleichen Zeitpunkt muss die Pille eingenommen werden. Wer sich selbst als nicht so ganz „terminfest“ einstuft, sollte auf diese Verhütungsmethode verzichten. Es besteht ein kleines Zeitfenster von + / – 3 Stunden, in dem diese Pille täglich genommen werden muss.

    Die zurzeit auf dem Markt befindlichen Pillen-Arten bieten einen durchweg guten Schutz vor Schwangerschaft. Allerdings ist – abhängig von der Zusammensetzung – darauf zu achten, ob die Einnahmetreue sehr hoch (Mini-Pille) sein muss, oder ob Thrombose-Risiken besonders zu beachten sind.

    Bei allen Pillen-Arten gilt: Bei plötzlichem Erbrechen oder Durchfällen kann die Schutzwirkung eingeschränkt sein.