• 25 MAI 16

    Rund 30 Prozent aller Deutschen leiden nach Untersuchungen regelmäßig unter schlecht riechendem Atem. Meist sind Bakterien im Mund dafür verantwortlich. Wenn regelmäßiges und gründliches Zähneputzen nicht hilft, können spezielle Spüllösungen eine Behandlung unterstützen. Gesunde Ernährung beugt meist der Entstehung von üblem Atem vor.

    Wodurch entsteht Mundgeruch?

    • In den meisten Fällen liegt die Ursache der unangenehmen Gerüche im Mund selbst und nicht in tiefer liegenden Organen.
    • Bis zu Tausend verschiedene Bakterienarten sind an der Zersetzung von Speisen und Speiseresten beteiligt. Besonders eiweißhaltige Lebensmittel wie Milch und Fisch begünstigen die Produktion von übelriechenden Schwefelverbindungen.
    • Vor allem am Morgen ist die Gefahr am größten. In der Nacht bewegen sich Zunge und Wangen weniger, außerdem wird weniger Speichel produziert.
    • In seltenen Fällen deutet Mundgeruch aber auch auf andere Krankheiten hin. Ammoniakgeruch weist auf eine Störung der Leber- und Nierenfunktion hin, der Geruch nach Azeton auf einen schlecht eingestellten Diabetes. Auch Lungenkrankheiten, Entzündungen der Atemwege oder Sodbrennen machen sich durch Mundgeruch bemerkbar.
    • Von vielen Menschen wird der Atem nach dem Zigarettengenuss des Gegenübers als unangenehm empfunden. Und nicht zuletzt spielen bestimmte Gerüche nach der Aufnahme von Getränken (Alkohol, Kaffee) oder Nahrungsmitteln (Knoblauch) eine Rolle.
    • Tatsächlich ist unangenehmer Mundgeruch vielfach auch subjektiv. So meinen viele Menschen, dass sie unangenehmen Mundgeruch haben, der dem Gegenüber negativ auffällt. Längst nicht immer ist dies aber wirklich der Fall. Im Zweifel sollten Angehörige oder Freunde befragt werden.

    Ist Mundgeruch messbar?

    • Viele Menschen sind für ihre eigenen Gerüche unempfindlich und nehmen sie nicht mehr wahr, weil ihre eigenen Sinne sich daran gewöhnt haben. Wer sich unsicher ist und keine Vertrauensperson hat, die ihr Urteil abgeben könnte, kann einen Trick anwenden: Einfach die Hand belecken und daran schnüffeln. Auch der Geruch benutzter Zahnseide kann Hinweise auf Mundgeruch geben.
    • Viele Universitätszahnkliniken bieten Spezialsprechstunden für Mundgeruch-Patienten. Einige spezialisierte Zahnärzte messen Schwefelverbindungen im Atem mit einem Halimeter. Da dieses Messgerät jedoch nicht zwischen den verschiedenen geruchsverursachenden Substanzen unterscheidet, gibt es keinen Hinweis auf die Herkunft der Gerüche.

    Einfache Abhilfe

    • Bonbons, Sprays und Kaugummis sorgen kurzzeitig für einen angenehmen Atem. Die Ursache des Mundgeruchs beseitigen sie jedoch nicht. Zumeist hilft mehr Sorgfalt bei der Zahnpflege weiter. Dazu gehören neben der Zahnbürste auch Werkzeuge für die Zahnzwischenräume wie Zahnseide oder Interdentalbürstchen. Zungenreiniger entfernen den Belag von der Zunge, auf der ebenfalls Speisereste abgelagert werden. Eine professionelle Zahnreinigung säubert schließlich die Schlupflöcher für die unangenehmen Mundbewohner. Mundwässer mit Chlorhexidin töten die Bakterien zwar ab, sie stören aber auch das Gleichgewicht einer normalen Mundflora und können unangenehme Nebenwirkungen haben.

    Vorbeugung

    • Neben regelmäßigem Zähneputzen hilft eine gesunde Ernährung gegen den schlechten Atem. Speisen, die intensives Kauen erfordern, regen den Speichelfluss an und spülen damit Bakterien aus der Mundhöhle. Zwiebel, Knoblauch und Meerrettich setzen dagegen leicht Schwefelverbindungen frei, die sich im Atem bemerkbar machen.

    Mundgeruch geht meist von den natürlich vorkommenden Bakterien im Mund aus, die die Speisereste abbauen. Wenn diese Bakterien nicht regelmäßig durch Reinigung der Zähne beseitigt werden, kann dies den Mundgeruch hervorrufen. Die Mundhygiene beseitigt dann die Ursachen des schlechten Atems. Wenn Zahnbürste, Schaber und Spüllösungen nicht helfen, kann der Geruch auf Störungen bei inneren Organen hindeuten, denen der Arzt nachgehen muss.