• 25 MAI 16

    Spätestens bei mittelschweren bis schweren Migräne-Anfällen sollten Betroffene zum Arzt gehen. Mit heutigen Medikamenten ist eine gute Behandlung möglich. Es gibt etablierte Empfehlungen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG). Schmerzmittel, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, helfen oft nicht nachhaltig und können bei dauerhafter Einnahme sogar gefährliche Nebenwirkungen verursachen.

    Bei der Behandlung der Migräne unterscheidet man die Behandlung des akuten Anfalls von der regelmäßigen, vorbeugenden Medikamenteneinnahme. Bei der Auswahl des individuellen Behandlungsschemas folgt der Arzt in der Regel den Empfehlungen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (www.dkmg.de).

    Akute Schmerzbehandlung

    • Für eine ärztlich verordnete, wirkungsvolle medikamentöse Therapie ist die Schwere der Migräne-Attacken entscheidend. Dabei unterscheidet man leichte bis mittelschwere und schwere Attacken.
    • Daneben ist die Häufigkeit der Attacken wichtig, um eine optimale Behandlung einzuleiten. Werden Medikamente gegen Migräne sehr häufig eingenommen, können dadurch Dauerkopfschmerzen entstehen oder Nebenwirkungen auftreten.
    • Als allgemeine Maßnahme sollten sich Patienten bei einem Anfall in einen abgedunkelten, geräuscharmen Raum zurückziehen. Vielen hilft Schlaf oder eine kühlende Kompresse.
    • Leichte bis mittelschwere Migräne-Attacken werden mit Schmerzmitteln (Analgetika) wie Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac behandelt. Meist wird zusätzlich ein Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen (Antiemetikum) empfohlen.
    • Schwere Attacken müssen mit spezifischen Migräne-Medikamenten behandelt werden. Am wirkungsvollsten sind dabei laut der DMKG Medikamente der Wirkstoffklasse der Triptane. Diese sollten allerdings nicht öfter als zehnmal pro Monat eingenommen werden, da es sonst zu einem sogenannten medikamenteninduzierten Dauerkopfschmerz kommen könnte. Triptane gibt es auch als Schmelztabletten, Nasenspray oder Spritzen. Diese Darreichungsformen sind leichter einzunehmen bei Übelkeit und wirken sehr schnell.
    • Bei sehr schweren und sehr lang andauernden Migräne-Attacken kann Ihr Arzt im Ausnahmefall noch weitere Wirkstoffe verordnen.

    Vorbeugung

    • Ab einer Häufigkeit von mindestens sechs Migränetagen im Monat wird eine Migräneprophylaxe empfohlen. Sie hat das Ziel, dass die Akutbehandlung weiter wirksam ist und durch die häufige Einnahme von Akutmedikamenten bedingter Dauerkopfschmerz vermieden wird.
    • Zur Vorbeugung gibt es verschiedene Medikamente. Oft werden Betablocker verordnet. In Abstimmung mit dem Arzt sollte aber das im Einzelfall beste Medikament herausgefunden werden.

    Zwei Drittel der Migräne-Patienten gehen trotz der Kopfschmerzen nicht zum Arzt. Einerseits sollten Migräneattacken ab einem mittelschweren Grad mit verschreibungspflichtigen Medikamenten behandelt werden. Anderseits können, wenn auch selten, andere Krankheiten die Ursache der Kopfschmerzen sein. Richtig heilen lässt sich Migräne leider nicht. Aber die Kopfschmerz-Attacken lassen sich mit individueller medikamentöser Therapie, je nach der Schwere der Anfälle, erfolgreich lindern.