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    Es gibt eine Vielzahl von Reizen, die eine Migräne auslösen können. Dabei muss deutlich zwischen der eigentlichen Ursache der Migräne-Erkrankung und den Auslösern für einzelne Attacken unterschieden werden. Diese Auslöser sind sehr unterschiedlich und müssen nicht immer zwangsläufig eine Attacke zur Folge haben.

    Was ist Migräne?

    • Migräne ist durch eine Funktionsstörung im Gehirn bedingt, die mit einer vermehrten Freisetzung von schmerzauslösenden Botenstoffen einhergeht.
    • Es sind viele Reize, sogenannte Triggerfaktoren, bekannt, die das Auftreten einer Migräneattacke begünstigen. Allerdings ist es oft so, dass diese Reize nicht bei allen Patienten in gleichem Umfang eine Rolle spielen. In den meisten Fällen wird der Reiz nicht immer zur Migräneattacke führen.
    • Hormonelle Faktoren im Zusammenhang mit der Regelblutung bei Frauen sowie Stress und Alkohol sind die wichtigsten Reize.

    Alkohol und Migräne

    • Alkoholkonsum ist einer der zuverlässigsten Auslöser von Migräne.
    • Sehr unterschiedlich ist die Menge des Alkohols, die zum Auftreten der Migräne führt. Ebenso unterschiedlich ist der Zeitpunkt: entweder direkt nach dem Alkoholkonsum oder mit einer Verzögerung von bis zu 48 Stunden.
    • Umstritten ist aber, ob Wein oder bestimmte Weinsorten dabei eine besondere Rolle spielen.
    • Viele Migräne-Patienten meiden Alkohol ganz.

    Hormone und Migräne

    • Hormone sind die wichtigsten organischen Faktoren bei Migräne.
    • Attacken treten bei Frauen häufiger während der Menstruation und des Eisprungs und weniger häufig während einer Schwangerschaft auf.

    Stress und Migräne

    • Sowohl emotionaler als auch physischer Stress kann eine Migräne-Attacke auslösen. Dabei kann es sich um negativen, aber auch um positiven Stress wie große Freude handeln.
    • Typisch ist, dass die Attacke erst in der Entspannungsphase einsetzt, wie etwa am Wochenende oder zu Ferienbeginn.

    Schlaf-Wach-Rhythmus und Migräne

    • Bei manchen Betroffenen kann eine Veränderung im Schlaf-Wach-Rhythmus einen Migräne-Anfall auslösen. Das könnte auch das gehäufte Auftreten der Attacken am Wochenende erklären.
    • Bei Befragungen wird allgemein der Samstag als häufigster „Migräne-Tag“ genannt. Im Berufsalltag haben diese Menschen praktisch keine Beschwerden.

    Migräne auf Reisen

    • Auch Reisen bergen für manche Patienten eine erhöhte Gefahr für Migräne-Attacken. Der Grund sind plötzlich veränderte Lebensumstände. Wichtig ist es deshalb, einen sanften Übergang zwischen Alltag und Freizeit zu gestalten.
    • Anreisestress, verändertes Klima, ungewohnte Nahrungsmittel, starke Sonneneinstrahlung oder auch „nur“ das Nachlassen der beruflichen Anspannung können Auslöser für eine Migräne sein.
    • Besonders groß ist die Gefahr bei Langstreckenflügen, wenn der Körper zusätzlich mit einer Zeitumstellung und dem oft damit einhergehenden Schlafdefizit fertig werden muss.

    Sensorische Reize und Migräne

    • Starke visuelle Reize wie extreme Sonneneinstrahlung oder flackerndes Licht lösen bei einigen Menschen Migräne-Attacken aus.
    • Sie sollten sich verändernde Lichteinwirkungen möglichst vermeiden, da sich das Nervensystem ständig neu an die ungewohnten Lichtbedingungen anpassen muss. Daraus resultiert eine Dauerbelastung bzw. eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Auslösung von Migräne.
    • Ebenso gehören starker Lärm oder extreme Gerüche zu möglichen Auslösern.

    Koffein und Migräne

    • Menschen mit hohem Koffeinkonsum während des Berufsalltags erleben zuweilen Migräne-Anfälle, wenn der Koffeinspiegel im Blut absinkt. Typisch sind deshalb Attacken am Wochenende oder im Urlaub.

    Ernährung und Migräne

    • Es ist wissenschaftlich umstritten, ob die Ernährung bei Migräne eine Rolle als Auslöser spielt. Nur selten zeigt sich nachweisbar ein direkter Zusammenhang.
    • Weniger als fünf Prozent der Migräne-Patienten sehen in der Art ihrer Ernährung einen Auslöser für eine Migräne-Attacke.
    • Nicht umstritten hingegen ist, dass regelmäßige Mahlzeiten für Migräne-Patienten wichtig sind. Der Grund ist, dass Migräne-Patienten jegliche Stressfaktoren vermeiden sollten. Dazu gehört auch eine unregelmäßige oder hektische Nahrungsaufnahme. So kann das Auslassen von gewohnten Mahlzeiten, vor allem des Frühstücks, ein bedeutsamer Auslöser für Migräne-Attacken sein. Insbesondere bei Patienten im Jugend- und Kindesalter können ausgelassene Mahlzeiten mit großer Wahrscheinlichkeit Migräne auslösen.
    • Auch ein Flüssigkeitsmangel kann Migräneattacken begünstigen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist daher wichtig.

     Individuelle Auslöser

    • Eine Reihe weiterer möglicher Auslöser wird immer wieder diskutiert und von Betroffenen in Zusammenhang mit Migräne gebracht. Obwohl das im Einzelfall zutreffen kann, hat sich bei statistischen Untersuchungen kein eindeutiger Zusammenhang ergeben.
    • Zu diesen nicht belegten Faktoren gehören u. a.:
      • Wetterlage und Wetterwechsel
      • niedriger Blutdruck
      • bestimmte Getränke und Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Käse