Seitdem immer mehr Menschen Geschäfts- und Privatreisen in afrikanische, asiatische und südamerikanische Länder unternehmen, spielt die Infektionskrankheit Malaria auch in Deutschland eine Rolle. Mehrere hundert Fälle von eingeschleppten Infektionen werden pro Jahr bekannt. Wer in ein Malariagebiet reist, sollte die Gefahr ernst nehmen und sich rechtzeitig vor dem Abflug über die Schutzmöglichkeiten informieren.
Was ist Malaria?
- Malaria ist eine gefährliche Infektionskrankheit, die durch winzige Organismen (Plasmodien) hervorgerufen wird. Diese werden durch den Stich der Anopheles-Mücke übertragen. Sind die Plasmodien erst in den Körper gelangt, benutzen sie ihn als Wirt. Sie entwickeln sich im Blut und in der Leber weiter, der infizierte Mensch wird krank.
- Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stecken sich weltweit jährlich 500 Millionen Menschen an, bis zu 2,7 Millionen sterben an Malaria.
- Die Krankheit kommt in vielen tropischen und subtropischen Gebieten vor, die meisten Infektionen treten jedoch in Afrika auf, und zwar südlich der Sahara bis zum nördlichen Südafrika. Auch Teile Asiens und Südamerikas sind Malariagebiete.
Auf welche Weise macht sich die Malaria bemerkbar?
- Die Beschwerden können bei verschiedenen Patienten sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, mit welcher Gattung von Plasmodien man sich angesteckt hat.
- Die Symptome reichen von Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen bis zu Schüttelfrost und allgemeiner Schwäche. Das Fieber kann periodisch auftreten; das bedeutet, es kommt etwa alle 48 Stunden oder alle 72 Stunden zu hohem Fieber. Häufig kommt es jedoch in unregelmäßigen Abständen zu Fieberschüben. Diese Anzeichen können allerdings zu allen möglichen Krankheiten gehören und weisen nicht eindeutig auf Malaria hin. Deshalb hält man sie oft fälschlich für einen grippalen Infekt oder eine eher harmlose Magen-Darm-Verstimmung.
- Zwischen der Reise und dem Ausbruch der Krankheit können mehrere Tage oder Wochen liegen, mitunter sogar Monate. Bei einer besonders gefährlichen Variante der Erreger, welche die gefährliche Malaria tropica hervorrufen, bricht die Krankheit acht bis zwölf Tage nach der Ansteckung aus. Innerhalb weniger Stunden können dann schwere Komplikationen auftreten, die unbehandelt zum Tod führen.
Welche Vorsorge kann man treffen?
- Je nach Reiseziel sind die Empfehlungen bezüglich der Schutzmaßnahmen unterschiedlich. Es gibt einerseits vorbeugende Schutzmaßnahmen, andererseits gehört die Mitnahme von Anti-Malaria-Medikamenten zu den empfohlenen Maßnahmen.
- Zu den wesentlichen Schutzmaßnahmen gehören:
- die Vermeidung von Insektenstichen
- die vorbeugende Einnahme von Malaria-Medikamenten
- Je nach Reiseziel werden unterschiedliche Wirkstoffe oder Wirkstoffkombinationen zur Vorbeugung empfohlen. Das liegt daran, dass die Malaria-Erreger in manchen Gebieten gegen bestimmte Medikamente bereits unempfindlich, also immun sind, sodass die Mittel keinen Schutz mehr bieten. Zu den eingesetzten Substanzen gehören u. a. Chloroquin + Proguanil, Mefloquin und Atovaquon + Proguanil. Andere Antibiotika wie Penicillin wirken bei Malaria nicht.
- Meistens nimmt man etwa eine Woche, bevor man im Risikogebiet eintrifft, das Medikament erstmals ein, und dann weiter während des gesamten Aufenthalts. Auch nachdem man die gefährliche Gegend verlassen hat, muss man die Medizin noch eine Zeit lang schlucken.
- Einen absolut sicheren Schutz vor Malaria gibt es bisher nicht. Für Reisende in Hochrisikogebiete ist die Vorbeugung mit Medikamenten entscheidend. Diese Wirkstoffe sind bereits vor der Ankunft am Reiseziel im Blut, also schon bevor eine Infektion überhaupt stattfinden kann. Gelangen jetzt durch einen Mückenstich Erreger in den Körper, können diese sofort bekämpft werden und sich nicht weiter vermehren. Der Reisende wird nicht krank.
- In Gebieten mit sehr geringem Risiko kann man eventuell auf eine Prophylaxe mit Medikamenten verzichten. Es ist aber wichtig, sich die entsprechenden Notfall-Medikamente vom Arzt verordnen zu lassen und mitzunehmen. Bei verdächtigen Anzeichen kann man sich so selbst behandeln (man spricht auch von Stand-by-Therapie). In jedem Fall sollte sich jeder Reisende rechtzeitig vor dem Abflug über die aktuelle Malaria-Situation an seinem Reiseziel informieren.
- Für das Vorgehen gibt es internationale Empfehlungen u. a. durch die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit (DTG).
Mückenstiche vermeiden
- In jedem Fall sollte man als Reisender darauf achten, sich möglichst gut vor Mückenstichen zu schützen. Diese Maßnahme ist unabhängig von einer eventuellen Prophylaxe mit Medikamenten.
- Zu den sehr einfachen und dabei äußerst wirksamen Schutzmaßnahmen gehören:
- nur unter gut abschließenden Moskitonetzen schlafen
- in der Dämmerung und nach Einbruch der Dunkelheit möglichst helle, langärmelige Kleidung tragen
- möglichst wenig von der Haut unbedeckt lassen.
- Zusätzlich immer gut mit Insektenschutzmittel einreiben – das schützt nicht nur vor der Anopheles-Mücke und damit vor der Malaria, sondern wehrt auch andere Insekten ab, die ebenfalls gefährliche Krankheiten übertragen können.
- Informationen im Internet:
- Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG): www.dtg.org
- Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes: www.auswaertiges-amt.de
So können Reisende eine Malaria-Infektion vermeiden:
- In Hochrisikogebieten sollten sie vorbeugend Medikamente einnehmen. Hierzu ist die Beachtung der aktuellen internationalen Empfehlungen zur Auswahl der Medikamente wesentlich.
- Immer Insektenabwehrmittel verwenden!
- Immer unter schützenden Moskitonetzen schlafen.
- Vor allem in der Dämmerung und nachts helle Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen tragen.
- Auch bei unklaren Krankheitssymptomen sofort den Arzt aufsuchen. Malaria kann auch noch Wochen nach dem Rückflug ausbrechen.